Fakultät für Architektur und Bauingenieurwesen

Angebotsplanung für den Radverkehr in topografisch bewegten Räumen - Ein Beitrag zur Frage der Zweckmäßigkeit

Kurzfassung

Die politischen Entscheidungsträger auf kommunaler Ebene halten vielfach eine
Angebotsplanung ruf den Radverkehr in topografisch bewegten Siedlungsräumen für nicht zweckmäßig.
Ursache sind Befürchtungen, dass wegen der zu überwindenden Höhenunterschiede ein Radverkehrsnetz nur begrenzt angenommen wird und somit den Investitionen ein relativ geringer Nutzen gegenüber steht.

Dabei wird möglicherweise übersehen, dass mit der neuen Generation von Gangschaltungen Steigungsstrecken leichter und größere Steigungen überwunden werden können als früher.

Wesentliches Ziel dieser Arbeit ist die Darstellung der durch die neue Generation von Gangschaltungen verbesserten Einsatzbedingungen des Fahrrades in topografisch bewegten Siedlungsräumen.

Die Empfehlungen und Regelwerke zur Radverkehrsplanung sparen Fragestellungen und Hinweise zur Zweckmäßigkeit einer Angebotsplanung in bewegter Topografie bis heute aus, so dass im Rahmen dieser Arbeit ein Vorschlag gemacht wird, wie die Empfehlungen für Radverkehrsanlagen (ERA) ergänzt werden können.

Grundlage für die Ermittlung der Zweckmäßigkeit einer Angebotsplanung sind bei der hier entwickelten Methode die Leistungsfähigkeiten (Steigfähigkeit, Geschwindigkeit) von Bemessungsradfahrern und eine differenzierte Erfassung der Steigungsverhältnisse im potentiellen Radverkehrsnetz.

Mit diesen Analysedaten werden die Fahr- und Schiebestreckenanteile eines Radverkehrsnetzes sowie die Geschwindigkeiten der Bemessungsradfahrer auf den Routen des Netzes bestimmt, aus denen wiederum wird die Zweckmäßigkeit einer Angebotsplanung abgeleitet.

Anhand der beschriebenen Methodik ist der Planungsraum Remscheid-Lüttringhausen untersucht worden. Dieser Raum gilt nach Einschätzung der kommunalpolitischen Entscheidungsträger als wenig geeignet für den Radverkehr. Die durchgeführten Analysen und Bewertungen zeigen aber auf, dass eine Angebotsplanung für den Radverkehr durchaus zweckmäßig sein kann.

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