"Auswirkungen der Busschule auf Verkehrssicherheit und Mobilitätsverhalten von Kindern und Jugendlichen - eine Evaluation"
Ausgangslage:
Seit Mitte der 90er Jahre ist eine rasante Zunahme von verkehrspädagogisch wirksamen Projekten wie der Busschule zu verzeichnen. Eine aktuelle Bestandsaufnahme aus dem vergangenen Jahr zeigt, dass mittlerweile bundesweit mindestens 88 Verkehrsunternehmen Busschulen anbieten.
Die Busschule schließt in der Verkehrs- und Mobilitätserziehung eine Lücke. Weder auf Bundes- noch auf Landesebene sind bisher Programme und Projekte, die speziell die Erhöhung der Verkehrssicherheit bei der Nutzung Öffentlicher Verkehrsmittel zum Ziel haben und sich direkt an die Kinder richten, bekannt.
Über die Wirksamkeit der Busschule im Bereich der Unfallprävention im Schulbusverkehr sind bislang trotz zahlreicher Projektumsetzer kaum evaluierte Erkenntnisse bekannt. Erste Hinweise auf die Wirksamkeit der Busschule gibt das Projekt "Evaluation der verkehrspädagogischen Projekte Busschule und Busbegleiter der Rheinischen Bahngesellschaft AG, Düsseldorf" aus dem Jahr 2005.
In Hilden wird die Busschule seit 2002 fast flächendeckend für die 4. Klassen der Grundschulen durchgeführt.
Projektbeschreibung und Zielsetzung:
Das Ziel dieser Untersuchung ist es, die Wirksamkeit der Busschule in Hilden im Bereich der Verkehrssicherheit qualitativ und quantitativ zu ermitteln und abzubilden. Darüber hinaus werden die Untersuchungsergebnisse mit vorhandenen Erkenntnissen aus Meerbusch verglichen.
Die Analyse des Unfallgeschehens erfolgt in Form einer Vorher/Nachher-Betrachtung, deren Ergebnisse durch Untersuchung einer geeigneten Kontrollgruppe gesichert werden. Die Datengrundlage bilden dabei die Unfalldaten der gesetzlichen Schülerunfallversicherung und der Polizei.
Neben der Analyse der objektiven Unfallentwicklung erfolgt eine Untersuchung der Wirkungen auf der Ebene der subjektiven Sicherheit der Schüler durch geeignete Befragungen.
Folgende Wirkungsfelder werden im Rahmen der Schülerbefragung näher untersucht:
- das subjektive Sicherheitsgefühl (geschützt sein vor Unfällen),
- das Schulbus-Phänomen (Form der Schulangst),
- die Einstellung zum ÖPNV,
- das Mobilitätsverhalten und
- das Regelwissen/Regeln einhalten.
Mittels der Ergebnisse der Analysen erfolgt eine Positionierung und Beurteilung des Projektes Busschule in der Verkehrserziehung von Kindern in Hilden. Zudem kann - unter Betrachtung der Ergebnisse aus Meerbusch sowie weiterer Erkenntnisse - evtl. eine generalisierte Empfehlung über den Einsatz von Busschulen in der Verkehrs- und Mobilitätserziehung formuliert werden.
Projektlaufzeit:
Anfang Mai 2006 bis Ende April 2007
Auftraggeber:
Eugen-Otto-Butz-Stiftung, Hilden
Veröffentlichungen:
Langescheid T, Leven J, Gerlach J:
Auswirkungen der Busschule auf Verkehrssicherheit und Mobilitätsverhalten von Kindern und Jugendlichen - eine Evaluation.
Peer-Reviewed Article Zeitschrift für Verkehrssicherheit 1/2009 S. 32-34
Langescheid T, Leven J, Gerlach J:
Auswirkungen der Busschule auf Verkehrssicherheit und Mobilitätsverhalten von Kindern und Jugendlichen - eine Evaluation.
TÜV: Media gmbH, Köln ISBN: 978-3-8219-121-8, 2008 - Link
Ansprechpartner: Dipl.-Ing. Tanja Langescheid
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